Kategorie: Gute Praxis (Seite 1 von 8)

Betrieb: Nachhaltigkeit im Betrieb von Hochschulen realisieren

Betriebliche Nachhaltigkeit sollte eine integrative Umsetzung in allen Hochschulbereichen erfahren und folgende Themenfelder umfassen: Beschaffung, Abfallmanagement, Mobilität, Gebäude- und Energiemanagement, Controlling, Forschungsbetrieb, Veranstaltungsmanagement, Beschäftigungsverhältnisse und Kommunikation. Ein nachhaltiger Hochschulbetrieb mit einem die gesamte Hochschulinstitution umfassenden Ansatz („Whole Institution Approach“) schließt dabei Lehr- und Forschungsaktivitäten, Studierende, Lehrende, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und die Beteiligung von externen Hochschulpartner*innen ein. 

Leitfaden Forschung HochN, S.21, 23 (2018)

Ab zur Elbe – fachübergreifendes Modul in Wittenberge |Sommersemester 2025

Aus den Hochschulen in die Region – Nachhaltigkeitstransfer in Brandenburg

Das fachübergreifende Modul im Sommersemester 2025 ist eingebettet in das Verbundprojekt InNoWest – Einfach Machen! Dieser Verbund der drei Hochschulen in Nord-West-Brandenburg (HNE Eberswalde, TH Brandenburg und FH Potsdam) trägt wissenschaftliche Erkenntnisse in und identifiziert Bedarfe und Impulse aus der Praxis, um gemeinsam mit den Akteur*innen aus der Region Ideen und Projekte zu entwickeln und umzusetzen.
Das Modul gliedert sich in das Ziel der AG Nachhaltigkeit an Brandenburger Hochschulen ein, fachübergreifende Hochschullehre in Brandenburg zu fördern.

Wie könnten die Elbe und ihre Lebensgemeinschaften mit uns kommunizieren, welche Geschichten würden sie uns erzählen? Welche neuen Erfahrungen können wir in der Begegnung mit dem Fluss schaffen? Welche anderen Perspektiven auf den Fluss und seine Gemeinschaften können wir einnehmen?

Gemeinsam werden neue Perspektiven auf Nachhaltigkeit am Beispiel der Elbe für und mit Menschen in der Region eröffnet. Kollektive Lernprozesse der Studierenden und weiteren Beteiligten werden durch Kommunikation angestoßen: vielschichtige Narrative werden durch Texte, Karten, visuelle Studien, Daten, Fotografien, Illustrationen entwickelt und damit eine Print-Publikation konzipiert, die die Ergebnisse des Moduls aufzeigt und zugleich als Prüfungsleistung gilt. Der Weg dahin:

  • Im Modul werden gemeinsam mit Partner*innen aus der Region, Fragestellungen aus z.B. den Bereichen Ökologie, Partizipation oder Demokratie bearbeitet.
  • In Gruppen, die jeweils zu diesen Bereichen arbeiten, werden Perspektiven und Zusammenhänge recherchiert und sichtbar gemacht, durch Feldübungen die Elbe und ihre Umgebung beobachtet, andere Perspektiven eingenommen, mit interdisziplinären Methoden und Materialien experimentiert, eigene Beobachtungsinstrumente gebaut etc.

Kooperationspartner*innen: Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe; Elbgarten Wittenberge (Gemeinschafts- und Bildungsraum); Demokratieforum Prignitz; Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung (LKJ); Naturwacht Brandenburg; BUND

Transfer: Hochschule und Praxis zusammendenken!

„Unter Transfer verstehen wir den freiwilligen Austausch von Technologien, Wissen, Ideen und Erfahrungen zwischen Hochschulen und Akteur*innen aus der Praxis. Zur Praxis zählen Wirtschaft, Politik, Verwaltungen, Kommunen, Verbände, Bildungseinrichtungen und weitere zivilgesellschaftliche Organisationen, Initiativen und Bürger*innen. Der Austausch dient vorrangig der Bearbeitung praktischer Probleme aus der Gesellschaft.“

„Die Gestaltung der Transferaktivitäten, d.h. der Interaktion zwischen Hochschul- und Praxisakteur*innen […] kann anhand ihrer Komplexität beschrieben und unterschieden werden. […] Es können grob drei Komplexitätsgrade unterschieden werden: Angebotsorientierung (geringe Komplexität), Austausch (mittlere Komplexität) und Ko-Produktion (hohe Komplexität).“
Leitfaden Transfer HochN, S.20, 31f (2021)

Forschung: Nachhaltigkeitsorientierte Forschungsprozesse gestalten

Im "Reflexionsrahmen für Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung" konkretisiert „Nachhaltigkeitsmanagement in außeruniversitären Forschungsorganisationen (LeNa)" nachhaltiges Forschungsverständnis folgendermaßen:

Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung: Forschung, die in Bezug auf ihre Konzeption, Durchführung und Ergebnisse ihre gesellschaftlichen Wirkungen (insbesondere anhand ethischer Kriterien) reflektiert.

Forschung für eine Nachhaltige Entwicklung: Forschung, die einen Beitrag zu einer Nachhaltigen Entwicklung leisten kann (z.B. Klimaforschung, Forschung zu Abwasseraufbereitung oder Ungleichheitsforschung).

Nachhaltigkeitsforschung: Forschung, die sich in ihrer Themenwahl, Konzeption, Durchführung und Wirkungserwartung an Nachhaltigkeitsproblemen ausrichtet und explizit zu deren Lösung beitragen möchte (Forschung zu nachhaltiger Mobilität, nachhaltigem Konsum oder nachhaltiger Landnutzung etc.).“
Leitfaden Forschung HochN, S.28 (2018)

Governance: Akteur*innen, Aktivitäten und Entscheidungen koordinieren

„Im Sinne eines gesamtinstitutionellen Vorgehens (Whole Institution Approach) kann Nachhaltigkeit nicht verordnet werden, sondern bedarf der Gestaltung und Entwicklung durch alle hochschulischen Akteur*innen. Entscheidend hierfür sind die Begegnung auf Augenhöhe unabhängig von Hierarchieebenen, der Wissensaustausch und die gemeinsame Arbeit innerhalb der dafür etablierten Arbeits- und Austauschformate.“

„Fünf Dimensionen prägen in entscheidender Weise die Erfolgsaussichten hochschulischer Nachhaltigkeit: 1. Politik: Wie wird Nachhaltigkeit innerhalb und außerhalb der Hochschule verankert und legitimiert? 2. Profession: Inwieweit und wie werden fachliche Perspektiven und Kompetenzen verknüpft? 3. Organisation: Wie werden kooperative Arbeit und Aufgabenwahrnehmung ermöglicht? 4. Wissen: Wie wird erforderliches Wissen erschlossen und kompetent genutzt? 5. Öffentlichkeit: Wie wird ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von nachhaltiger Hochschulentwicklung erreicht?„
Leitfaden Forschung HochN, S.24,32 (2020)
« Ältere Beiträge